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Bruno Ganz liest ›Liebesgeschichten‹ von Robert Walser
Der unfreiwillige »Räuber« aus Robert Walsers nachgelassenem »Räuberroman« (1925) gestand einmal seine Sorge: »Ich habe einen ganz entsetzlich grossen Fonds an Liebeskraft in mir!«
Damit beschrieb er das ganze Werk Robert Walsers. Es gab wirklich nur noch wenige Autoren im 20. Jahrhundert, die sich den Emotionen so bedingungslos hingegeben haben wie der Schweizer Dichter. »Wer nicht liebt«, gestand er einmal während seiner Berliner Jahre (1905-1913), »hat kein Dasein, ist nicht da, ist gestorben.«
Diese »Fähigkeit zu lieben« hat sich der unruhige, sensible Poet in den 30 Jahren seines schriftstellerischen Daseins bewahrt. Deshalb sind auch von mehr als tausend seiner Kurzgeschichten nahezu ein Zehntel Liebesgeschichten. Einige davon verfasste Walser in Berlin, wohin er als 27-Jähriger seinem Bruder, dem Maler und Bühnenbildner Karl Walser, aus Zürich gefolgt war. Hier begann er - zeitlebens unverheiratet - auch seine Liebeserlebnisse und Vorstellungen von Liebe aufzuschreiben. Mal verfasste er, der sich bereits zu jener Zeit als Meister der Märchenstücke im Stil des lyrischen Dramas des Fin de siècle erwies, Parabeln über die Flüchtigkeit des Glücks. Mal bildete er die Spielarten der Eifersucht ab oder nahm den »weichen Kerker der Ehe« unter die Lupe. Mal gestand er, voller authentischer Spontaneität, seine Wunschvorstellungen von der ewigen Liebe zwischen Mann und Frau ein.
(Marina Neubert, Texte über Literatur) Vorstellungen
Samstag 12. September 2015 20:00 Uhr
Samstag 5. Dezember 2015 20:00 Uhr Eintrittspreise (freie Platzwahl)
Fr. 45.– / 40.– / 20.– Link zum Theater Rigiblick
(Marina Neubert, Texte über Literatur) Vorstellungen
Samstag 12. September 2015 20:00 Uhr
Samstag 5. Dezember 2015 20:00 Uhr Eintrittspreise (freie Platzwahl)
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