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Dandysme in der Globalisierung

Dandytum ist eine ganz bestimmte Form von Abwehr des Gedankens, ich sei erklärbar. Zum Erfolg ist nötig, Regelmäßigkeiten des eigenen Verhaltens sofort zu erkennen und zu stören. Der Dandy befindet sich auf einer Spirale nach innen, von allem bewußt Gewordenen zieht er den Sinn ab: das bist nicht du. Oder (im Disput mit Günther Anders) »Prometheischer Trotz«, Subjekt bleiben wollen gegenüber Objekten, die besser sind als ich - »Ich möchte nicht gemacht sein«; »... schon gar nicht von mir«; »ich will keine Rolle spielen«; »ich will keinen Auftrag haben«; »ich habe kein Schicksal«. (Oswald Wiener) Oswald Wiener, geboren 1935 in Wien, lebt in Kapfenstein (Steiermark). 1953-1958 Musiker, 1954-1959 experimentelle Dichtung in der »Wiener Gruppe«, 1959-1977 Wirtschaft: Datenverarbeitung und Gastronomie, 1992-2005 Professur für Ästhetik an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1973 Untersuchungen zur Denkpsychologie. Veröffentlichungen u. a.: »die verbesserung von mitteleuropa« (Rowohlt 1969/Jung und Jung 2013), »Probleme der Künstlichen Intelligenz« (Merve 1990), »Eine elementare Einführung in die Theorie der Turing-Maschinen« (Springer 1996), »Selbstbeobachtung. Oswald Wieners Denkpsychologie« (Suhrkamp 2015). Auszeichnungen u. a.: Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur 1989, Ehrendoktor der Universität Klagenfurt 1995, manuskripte-Preis des Landes Steiermark 2006. Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung »Michael Krebber: The Living Wedge« und in Zusammenarbeit mit dem Robert Walser-Zentrum statt. Weitere Informationen