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Ali Latif-Shushtari «Too Much Music» Musiktheater für Sänger, Ensemble und Fixed Media (2024, UA)
Sonntag, 8. September 2024, 15:00 Uhr
Dampfzentrale Bern
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Robert Walsers Tod, für
einmal gesehen aus einem ungewöhnlichen, nämlich iranischen
Blickwinkel: Der Komponist Ali Latif-Shushtari entdeckt neue Ebenen in
dessen Mikrogrammen.
Etwas scheinbar Vertrautes erscheint hier auf neue Weise. Der Dichter Robert Walser (1878-1956), der vielleicht meistvertonte Autor der jüngeren Schweizer Musikgeschichte, wird aus einem ungewohnten Blickwinkel gelesen: Jenem des Projektinitianten und Komponisten Ali Latif-Shushtari. Dieser stammt aus dem Iran, hat aber in Bern Komposition studiert. Fasziniert haben ihn vor allem Walsers höchst rätselhafte Mikrogramme, die mit einer feinen, mit Bleistift wie kalligraphierten Schrift übersät sind. Jene zunächst unentzifferbaren Manuskripte inspirierten ihn. Vor allem die enorme Formenvielfalt der Texte, die Walser manchmal auf einer einzelnen Seite platzierte aber auch die grafische Gestalt der Mikrogramme vermochten zu fesseln. Aus alledem sowie Walsers Spaziergängen und seinem Tod im Schnee, entwickelte Latif-Shushtari eine multidimensionale Dramaturgie für einen Sänger und Ensemble, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.