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Neuerscheinung: »Robert Walser: Mikrogramme«

Robert Walser hat bekanntlich zwischen 1924 und 1933 auf mehr als 500 Blättern in einer jahrzehntelang als unentzifferbar geltenden Schrift Prosatexte, Gedichte, dramatische Szenen notiert. Für seine Mikrogramme benutzte er sogenannte Kunstdruckblätter, einen Kalender sowie alltägliche Papiere, die ihm an seine wechselnden Berner Adressen und schließlich in die psychiatrische Klinik Waldau zugesandt wurden. In jahrelanger Arbeit zunächst von Jochen Greven, dann von Bernhard Echte und Werner Morlang wurden die Texte entziffert und ediert. In seinem Bleistiftgebiet versucht Walser, in allem Wechsel von Erlebnissen und Stimmungen "sich selbst willkommen zu heißen" oder, wie er an anderer Stelle sagt, "Unentweihtheiten" an sich zu entdecken. In diesem Band werden 33 besonders eindrückliche Mikrogramme farbig und in Originalgröße abgebildet und transkribiert. Alle Mikrogramme werden kurz kommentiert. Das Nachwort informiert über das rätselhafte Phänomen der Walserschen Mikrogramme und ihre Deutung, über Entstehung und Rezeption, über das Gesamtkorpus und die hier vorliegende Auswahl. Anlässlich der neuen Auswahlausgabe finden zwei Vernissagen statt, an denen Bernhard Echte und Werner Morlang aus dem Band lesen und von ihrer Arbeit berichten:
- am 26. Januar 2012 im Literaturhaus Zürich, Moderation: Lucas Marco Gisi
- am 29. Februar 2012 in der Schweizerischen Nationalbibliothek, Moderation: Peter Stocker