Elisa (»Lisa«) Mathilde Walser
* 4. 5. 1875, † 7. 1. 1944
Lehrerin

Ausbildung zur Primarlehrerin (1897–1900), unterrichtet danach in Täuffelen am Bielersee (1900–1903), Biel (1903/1904), Livorno (1905–1909), Bern (1910/1911) und schließlich bis zur Pensionierung in der Anstaltsschule Bellelay im Berner Jura (1912–1940). Dort macht sie Robert Walser mit der Wäscherin Frieda Mermet bekannt. Übernimmt als älteste Tochter nach der Erkrankung der Mutter deren Pflege sowie die Verantwortung für den Haushalt und die jüngeren Geschwister. Pflegt eine vertraute Beziehung zu Robert Walser, der mehrfach vorübergehend bei ihr lebt (Frühjahr 1902 und Frühjahr 1913). Veranlasst 1929 dessen Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt Waldau und korrespondiert in der Folge mit den Angehörigen, Ärzten und Bekannten (Carl Seelig, Hermann Hesse u. a.), um die Unterbringung, den Unterhalt und die Vormundschaft von Robert Walser zu regeln. Lebt nach der Pensionierung im Frühling 1940 zuerst in Bern, dann in Leubringen bei Biel.

Literarische Spuren u. a. in Geschwister Tanner (Hedwig Tanner) (1907); Jakob von Gunten (Lisa Benjamenta) (1909); »Felix«-Szenen (verfasst 1925).

Aus: Robert Walser-Handbuch, hg. von Lucas Marco Gisi, 2015, S. 17